(Motorsport-Total.com) – In der Hitze Malaysias war es für Aprilia das erwartet schwierige Wochenende. Von der Performance her war man auch in Sepang hinter KTM. Im Qualifying war Maverick Vinales als Zwölfter das Schlusslicht in Q2. Teamkollege Aleix Espargaro konnte sich nur für Startplatz 16 qualifizieren.
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Maverick Vinales fuhr im Grand Prix als Siebter ins Ziel
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“Im Qualifying hatten wir ein technisches Problem beim Motorrad. Es war die Benzinpumpe”, nennt Espargaro den Grund dafür, warum er in Q1 keinen zweiten Versuch fahren konnte. Raul Fernandez qualifizierte sich auch nur als 15.
Trotz der besseren Ausgangslage war im Sprint nicht Vinales der beste Aprilia-Fahrer. Denn er fiel bis auf Platz 14 zurück. Aprilia sammelte am Samstag gar keinen WM-Punkt. Espargaro wurde Zwölfter und Fernandez nur 18.
“Ich bin nicht glücklich, aber mit meiner Performance zufrieden”, sagt Espargaro. “Im Sprint musste ich dann die Hondas und die beiden Aprilia überholen. Das ist mir auch gelungen. Ich habe die KTM-Gruppe vor mir eingeholt. Das war mein Ziel.”
“Aber bei dieser Hitze war unser Motorrad sehr langsam. Es war sehr schwierig, Rins zu überholen. Da ich weit hinten gestartet bin, war ich mit meiner Performance zufrieden.” Noch größere Probleme hatte am Samstag Vinales.
Er erklärt seinen Rückfall so: “Wenn ich in einer Gruppe fahre, kann ich das Motorrad nie verzögern und gehe immer weit. Dieses Problem habe ich nun seit einigen Rennen. Wir versuchen die Gründe dafür herauszufinden.”
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Raul Fernandez sprach von einer “sehr schwierigen” Situation Zoom
Deutliche Worte fand Fernandez nach dem Sprint, denn er hat in den zehn Runden fast 25 Sekunden verloren. “Wir befinden uns in einer sehr schwierigen Situation”, hält der Trackhouse-Fahrer fest. “In der Zeitattacke war ich einer der schnellsten Aprilia-Fahrer.”
“Aber im Sprint fühlte sich das Motorrad ganz anders an. Aus irgendeinem Grund hat die Motorbremse nicht gut funktioniert. Ich habe oft die Ideallinie verpasst. Zum ersten Mal habe ich 0,7 Sekunden pro Runde verloren. Das ist richtig frustrierend.”
Im Grand Prix dachten die Fahrer ans Aufgeben
Für den Grand Prix machte Aprilia einen Schritt vorwärts, aber der Rückstand blieb weiterhin groß. Vinales kam als Siebter ins Ziel. Auf den Sieger fehlten knapp 20 Sekunden. Die Bremsprobleme konnten bei seiner RS-GP behoben werden.
Denn es wurde vorne die große 355er-Bremsmscheibe von Brembo verbaut. “Es war wie immer. Schwierig das Rennen zu beenden, aber ich habe es mit einem guten Rhythmus geschafft”, sagt Vinales nach dem Grand Prix.
“Es war heiß, ein gutes Rennen. Wir sind weit hinter der Spitze, aber es war ein konstantes Rennen. Platz sieben war wie erwartet. Ich konnte einen guten Rhythmus fahren und habe den Reifen kontrolliert. Mehr gibt es nicht zu sagen. Das war das Maximum.”
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Aleix Espargaro konnte in den letzten Runden kaum noch fahren Zoom
Die Aprilia-Fahrer leiden auch in diesem Jahr unter der Hitze, die das Motorrad auf den Fahrer abstrahlt. Es ist zwar nicht mehr ganz so schlimm wie im Vorjahr, aber das Problem ist weiterhin vorhanden.
“In den letzten drei Runden konnte ich fast nicht mehr fahren”, sagt Espargaro nach dem Rennen. “Die Hitze war unglaublich. Wir haben über das Wochenende Fortschritte gemacht, aber das Problem im Qualifying hat uns gekostet.”
“Beim Start konnte ich keine Plätze gutmachen. Das Motorrad war sehr langsam. Sehr hart. Wenn es sehr heiß ist, wird es für uns sehr schwierig. Mehr noch, wenn man so weit hinten startet. Es war ein Albtraum. Ich konnte niemanden überholen, mein Motor war sehr langsam.”
Fernandez bricht am Ende komplett ein
Espargaro kam am Sonntag als 13. ins Ziel. In der Schlussphase wurde er noch von Marc Marquez überholt, der einen Sturz hatte. Auch Franco Morbidelli, der nach einem Sturz ebenfalls weitergefahren ist, hätte Espargaro fast noch überholt.
Fernandez hatte nach 19 Runden fast 40 Sekunden Rückstand. Als 16. sammelte er keinen WM-Punkt. “Wegen der Hitze war das Rennen super schwierig zu managen”, stöhnt der Spanier. “In den letzten Runden war ich erledigt.”
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Die Rundenzeiten von Raul Fernandez wurden am Ende deutlich langsamer Zoom
“Aber ich wollte aus Respekt vor dem Team ins Ziel fahren. Es war sehr schwierig. Überholen war sehr schwierig. Für Stop-and-Go müssen wir noch mehr am Motorrad arbeiten. Dann war ich mehr oder weniger bei Aleix und Maverick.”
“Aber in den letzten vier Runden konnte ich den Speed nicht mehr halten. Die Hitze des Motorrads hat auf mich abgestrahlt. Ich konnte im Windschatten fast nicht mehr atmen.” Mit Fernandez arbeiten die Aprilia-Ingenieure bereits an Ideen für das nächste Jahr.
Auch Testfahrer Lorenzo Savadori, der wieder den verletzten Miguel Oliveira bei Trackhouse vertrat, war in die Entwicklungsarbeit eingebunden. Er testete verschiedene Aerodynamik-Konfigurationen. Vor allem der Höcker hinter dem Sitz wurde mehrmals getauscht, um Vergleiche zu sammeln. Savadori wurde in beiden Rennen Letzter.