(Motorsport-Total.com) – Nach einem Jahr Pause kehrt die MotoGP an diesem Wochenende nach Argentinien zurück. Als 2023 zum bisher letzten Mal in Termas de Rio Hondo gefahren worden ist, hat die große Sternstunde von Marco Bezzecchi geschlagen. Damals stand der Italiener zu Beginn seiner zweiten Saison mit dem VR46-Ducati-Team.

Titel-Bild zur News: Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi hat beim letzten MotoGP-Besuch in Argentinien gewonnen
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Im Qualifying eroberte Bezzecchi Startplatz zwei. Im Sprint musste er sich nur knapp KTM-Fahrer Brad Binder geschlagen geben. Den Sonntag begann er mit der Bestzeit im Warm-up und raste anschließend trotz nasser Strecke souverän zu seinem ersten Sieg.

“Ja, ich habe sehr gute Erinnerungen an diese Strecke”, strahlt Bezzecchi. “Mein erster Sieg in der Moto3 war ebenfalls hier, daher ist es ein besonderer Ort für mich. Als ich am Mittwoch an der Strecke ankam, bin ich direkt in die Boxengasse gegangen und habe Emotionen verspürt.”

Aber die Strecke kommt nicht nur dem 26-Jährigen entgegen, sondern auch Aprilia. Aleix Espargaro hat 2022 das verkürzte Wochenende dominiert. Nun sitzt Bezzecchi auf der RS-GP, die zuletzt in Thailand ihre Wettbewerbsfähigkeit bewiesen hat.

Trotzdem will er nicht in Euphorie verfallen: “Am Ende ist es jedes Mal eine neue Geschichte. Es ist wie ein Neustart. Es wird hart, da wir hier seit zwei Jahren nicht mehr gefahren sind. Die Strecke wird sehr schmutzig sein, deshalb müssen wir die Bedingungen beobachten.”

“Die Strecke wird sich von Tag zu Tag stark verbessern, daher müssen wir auch versuchen, uns dieser Entwicklung anzupassen. Am Freitag, wenn es praktisch schon um das Qualifying geht, wird es schwierig.”


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“Aber ja, zunächst einmal bin ich froh, hier zu sein, und kann es kaum erwarten, loszulegen.” Am Donnerstag musste sein verletzter Teamkollege Jorge Martin bekannt geben, dass er noch länger fehlen wird. Er wird weiterhin von Testfahrer Lorenzo Savadori vertreten.

“Ich denke”, meint Bezzecchi, “sie haben beschlossen, dass es das Beste ist, erst dann zurückzukommen, wenn er wieder vollständig fit ist. Es ist schade, ihn hier und in Austin nicht dabei zu haben, aber hoffentlich wird er bei seiner Rückkehr komplett fit sein.”

Trackhouse-Rookie Ai Ogura überraschte beim Saisonauftakt in Thailand. Der Japaner war auch schneller als Bezzecchi und kam in beiden Rennen vor ihm ins Ziel. Beide sind neu bei Aprilia, aber Ogura war zumindest in Buriram einen Tick besser.

Hat Bezzecchi Oguras Daten genau analysiert? “Ja, natürlich habe ich seine Daten überprüft. Er fährt wirklich sehr gut und ist extrem präzise.” Kann er sich etwas von Ogura abschauen? “Ja, warum nicht?”, grinst Bezzecchi.

Keine Tests im Vorfeld: Wie stark ist Ogura in Termas?

Nach Thailand reiste Ogura weiter in seine Heimat Japan, um für einige Tage zu entspannen. Gab es dort großen Rummel um ihn? “Nein”, winkt Ogura ab, “in Japan interessieren sich die Leute nicht besonders für Motorradrennen, also war es ziemlich entspannt.”

In Buriram gab es vor dem Rennwochenende zwei Testtage. Diese gibt es in Termas de Rio Hondo nicht. Es ist die erste Stunde der Wahrheit. Ist das für einen Rookie ein Vor- oder ein Nachteil? Ogura ist sich dessen nicht sicher.

Ai Ogura, Franco Morbidelli

Kann Ai Ogura auch in Termas de Rio Hondo überraschen? Zoom

“Dieses Mal ist es also etwas anders im Vergleich zu den offiziellen Tests in Malaysia oder dem Rennwochenende in Thailand. Es wird ein herausforderndes Wochenende, aber das ist eigentlich schön – vielleicht genau das, was ich jetzt brauche.”

Aber der 24-Jährige will die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Denn: “Es ist nicht eine meiner Lieblingsstrecken. Manchmal hat man ein gutes Wochenende, manchmal ein schlechtes. Aber ich bin bereit, hier alles mitzunehmen, also schauen wir einfach, wie wir am Freitag starten.”


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Trotzdem weiß auch Ogura, dass die RS-GP in der Vergangenheit sehr gut in Termas de Rio Hondo funktioniert hat. Das liegt einerseits am niedrigen Grip des Asphalts, andererseits am flüssigen Layout mit nur wenigen harten Bremspunkten.

“Wenn man nur über das Streckenlayout spricht, kommt es eher den Stärken von Aprilia entgegen. Aber ich habe keine Daten zur Orientierung und keine Erfahrung mit einem MotoGP-Bike auf dieser Strecke”, räumt Ogura ein. “Also weiß ich es nicht.”

“Ich möchte einfach am Freitag anfangen und mir ein besseres Bild machen. Aber im Grunde starten alle Fahrer unter denselben Bedingungen, also ja, das ist für mich ein guter Punkt. Mein Ziel ist immer, mein Maximum zu geben. Das bleibt auch für dieses Wochenende unverändert.”