Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat den viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel nach der schwierigen Saison 2019 für dessen Krisenmanagement gelobt.
“Was mir an Sebastian gefallen hat, war, dass er ruhig geblieben ist, sich in die Sache reingearbeitet hat, um zu verstehen, was er an sich und am Auto verbessern muss”, sagte der Italiener dem Fachmagazin auto motor und sport.
Der 32-jährige Vettel, der auch in seinem fünften Ferrari-Jahr den Titel klar verpasst hatte, habe “Erfahrung. Er ist sehr analytisch. Er versucht die Dinge zu verstehen”, führte Binotto aus.
Vettel fehlte Vertrauen ins Auto
Allerdings habe Vettel zu Beginn des Jahres “das Vertrauen” ins Auto gefehlt. Und dann, so Binotto, “kannst du nicht am Limit fahren. Je mehr Abtrieb wir gefunden haben, umso mehr kehrte dieses Vertrauen zurück. Und schon wurden seine Rundenzeiten besser. Charles Leclerc war eine gute Messlatte für ihn. Das hat ihn zusätzlich angetrieben.”
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Vettel unterlag im Stallduell dem zehn Jahre jüngeren Ferrari-Neuling Leclerc um 24 Punkte, immer wieder beharkten sich die beiden Alphatiere. Beim vorletzten Rennen in Brasilien schieden der Heppenheimer und der Monegasse nach einer unnötigen Kollision aus – der bisherige Höhepunkt ihrer Rivalität.
Binotto hält an Vettel und Leclerc fest
Binotto hält dennoch für 2020 an der explosiven Fahrerpaarung fest: “Im Moment sehe ich keinen Grund für Regeln. Ich erwarte von meinen Fahrern, dass sie smart genug sind, das in Zukunft zu vermeiden.”
Eine Entwicklung erwartet er auch beim Auto im Vergleich zum insgesamt enttäuschenden SF90H, der 2019 nur drei von 21 Rennen gewann.
“Es stimmt, dass wir viel mehr Rennen hätten gewinnen können, doch um einen Titel zu holen, brauchst du das schnellste und das zuverlässigste Auto. Wir hatten beides nicht. Aber wir sind nicht so weit weg. Wir müssen eine Lücke schließen, und das ist machbar”, sagte Binotto.