(Motorsport-Total.com) – Die MotoGP-Saison 2025 bringt zwei Ausnahmetalente unter einem Dach zusammen: Jorge Martin, der amtierende Weltmeister, und Marco Bezzecchi, ein aufstrebender Star der VR46-Akademie, sind neue Teamkollegen bei Aprilia – einem Team, das von ihrer Zusammenarbeit profitieren möchte.

Titel-Bild zur News: Marco Bezzecchi und Jorge Martin

Marco Bezzecchi und Jorge Martin sind 2025 Teamkollegen bei Aprilia
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Dabei war ihr Verhältnis in der Vergangenheit nicht immer das einfachste, wie beide bei der jüngsten Präsentation der neue RS-GP in Mailand einräumten.

Ein schwieriger Anfang in der Moto3

Dieser Umstand geht auf das Jahr 2018 zurück, als Martin und Bezzecchi als direkte Rivalen in der Moto3 aufeinander trafen. “Wir haben 2018 um den Titel in der Moto3 gekämpft, fast bis zum letzten Rennen. Zu diesem Zeitpunkt und auch die Jahre danach war unser Verhältnis nicht fantastisch”, sagt Martin.

Auch Bezzecchi gibt zu, dass ihr Verhältnis damals von Spannungen geprägt war: “In der Vergangenheit, als wir noch jünger waren, war unsere Beziehung hier und da vielleicht etwas schwieriger. Aber das ist normal. Wir waren damals noch grün hinter den Ohren. Aber wir sind beide reifer geworden.”

Jetzt hätten sie ein gutes Verhältnis, was auch Martin bestätigt, wenngleich der Spanier verrät: “Ehrlich gesagt, hatte ich ein bisschen Angst, denn wir beide hatten in der Vergangenheit unsere Momente. Wir waren nicht gerade gute Freunde.”

Reife und Respekt in der MotoGP

“Aber ich denke, wir beide sind reifer geworden”, pflichtet er Bezzecchi bei. “Wir verstehen uns gut und haben an unserem ersten Tag in Noale bereits zusammengearbeitet. Für uns beide wird es das Beste sein, gemeinsam für dasselbe Ziel zu pushen.”

“Auf der Strecke sind wir natürlich Gegner, aber abseits der Strecke ist es wichtig, an einem Strang zu ziehen. Denn für Aprilia und das Team ist es wichtig, dass wir zusammenarbeiten und versuchen, gemeinsam zu wachsen”, weiß der amtierende Weltmeister. Für Bezzecchi ist er vor allem eine wichtige Referenz.


Fotos: MotoGP-Präsentation 2025: Aprilia mit Jorge Martin und Marco Bezzecchi


“Es ist gut, den Weltmeister in der eigenen Garage zu haben. Ich kann viel von ihm lernen”, sagt der Italiener. “Was er im vergangenen Jahr erreicht, war unglaublich. Mit ihm die Box zu teilen, ist eine große Ehre für mich. Ich werde mein Bestes geben, nah an ihm dran zu sein und ihn so oft wie möglich zu schlagen.”

Martin wichtige Referenz für Bezzecchi

Auf die Frage, was genau er in Martin sieht, das ihm selbst helfen könne, besser zu werden, erklärt Bezzecchi: “Zunächst einmal ist sein Tempo enorm. Er ist in der Lage, in so kurzer Zeit ein erstaunliches Maß an Geschwindigkeit zu erreichen, jedes Mal, wenn er auf das Motorrad steigt. Er ist sehr schnell.”

“Es wird also wichtig sein, ihn als Referenz zu nehmen, seine Daten zu studieren, zu sehen, wie er in der Box arbeitet und zu versuchen, alles zu kopieren, was er besser macht als ich.”

“Er ist der Weltmeister, also ist er der Stärkste im Moment. Abgesehen von den Fähigkeiten auf dem Motorrad, die er sicherlich hat, hat er auch eine sehr gute Arbeitsmoral. Er trainiert sehr gut, aber er ist auch sehr fokussiert, jedes Mal sehr motiviert.”


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Marco Bezzecchi

Er selbst sei zwar auch motiviert, sagt Bezzecchi, gibt aber zu, dass ihm manchmal schwerfalle, diese Motivation über die ganze Saison, über alle Rennen aufrechtzuerhalten – insbesondere in schwierigen Zeiten. “Für mich war das letzte Jahr wirklich hart, und manchmal fällt es mir schwer, mich zu motivieren.”

“Er hat auch einige schwierige Zeiten hinter sich. In der Vergangenheit musste er seine Pläne komplett ändern. Aber er behielt trotzdem eine starke Mentalität und eine starke Motivation. Das ist also ein gutes Beispiel, um zu verstehen, wie stark er ist.”