(Motorsport-Total.com) – In der MotoGP-Saison 2024 steht nur noch das Finale in Barcelona aus. KTM hat die im Winter selbst gesteckten Ziele nicht erreicht. Die Österreicher wollten ein Wort um den WM-Titel mitsprechen, aber es gelang kein einziger Sieg. Das zweite Jahr in Folge gelang keinem KTM-Fahrer am Sonntag ein Triumph.

Titel-Bild zur News: Pit Beirer

Pit Beirer hat zwölf Podestplätze, aber weiterhin keine Siege gesehen
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In der Hackordnung hat man sich nach einem Durchhänger im Sommer wieder als zweite Kraft hinter Ducati etabliert. “Dann ist das schon eine Auszeichnung”, findet KTM-Motorsportchef Pit Beirer in der ServusTV-Sendung “Sport und Talk aus dem Hangar-7”.

“Man muss einfach sagen, was dort für eine Technologie geboten wird und um was es in der Weltmeisterschaft geht. Da muss man schon eine Rakete bauen, um in der Liga mitzufahren. Aber ja, ich würde jetzt natürlich lügen, wenn ich sage, dass wir total zufrieden sind.”

“Wir haben uns für dieses Jahr etwas mehr vorgenommen. Bis dato sind es zwölf Podien gewesen, sechsmal am Samstag, sechsmal am Sonntag. Aber natürlich wollten wir auch mehr und haben uns natürlich speziell von unseren Stammfahrern, von Jack und von Brad, etwas mehr erwartet.”

Brad Binder schaffte es beim Saisonauftakt in Katar im Sprint und im Grand Prix auf Platz zwei. Rookie Pedro Acosta wurde in Portimao Dritter, in Austin Zweiter, in Aragon Dritter, in Indonesien Zweiter und in Thailand Dritter.

Dazu wurde er im Jerez-Sprint Zweiter, im Barcelona-Sprint Dritter, im Mugello-Sprint Dritter und auch im Aragon-Sprint Dritter. Außerdem wurde Wildcard-Starter Dani Pedrosa im Jerez-Sprint Dritter. Zwölf Podestplätze, aber keine Siege für KTM.

Nicht dabei, um nur teilzunehmen

“Wir sind in der MotoGP. Wir sind eingestiegen, um um Siege mitzufahren, nicht nur um teilzunehmen. Das war unser großes Ziel”, sagt Beirer, der auch einräumt: “Und das haben wir im Sommer dann über weite Strecken nicht – da konnten wir das nicht leisten.”

Pedro Acosta, Marco Bezzecchi

Pedro Acosta hat sich als Speerspitze etabliert Zoom

“Deshalb hatten wir schon auch harte Momente im Projekt. Wir haben uns dann gegen Ende des Jahres wieder stabilisiert.” Den zweiten Platz in der Herstellerwertung hat KTM so gut wie sicher. Aprilia hat 31 Punkte Rückstand, bei maximal noch 37 zu vergebenden Punkten.

“Aber natürlich, wir wollen mehr und deshalb werden wir auch ganz fleißig weiterarbeiten und alles geben, um einfach diesen letzten Schritt, der noch notwendig ist, zu machen”, hält Beirer fest. “Ducati macht einen super Job. Das muss man einfach neidlos zugestehen.”

“Sie sind das stärkste Team mit dem besten Bike. Wenn wir sie schlagen wollen, müssen wir einfach besser werden. Und daran werden wir auch wirklich fleißig arbeiten diesen Winter.” Deshalb wurde auch einiges geändert.

David Alonso der nächste “Rohdiamant”

Mit Enea Bastianini und Maverick Vinales hat man für Tech3 zwei Siegfahrer engagiert. Pedro Acosta wechselt ins Werksteam. Aki Ajo ist der neue Teammanager. Acosta hat sich in seiner ersten Saison als Speerspitze etabliert.

Beirer bezeichnet den Spanier als “Rohdiamanten”, den man in den vergangenen Jahren gefördert und erfolgreich vom Rookies-Cup über die kleinen Klassen in die MotoGP gebracht hat. Mit David Alonso steht das nächste Talent in den Startlöchern.

David Alonso

David Alonso hat in der Moto3 neue Rekorde aufgestellt Zoom

Der Kolumbianer hat die Moto3-Saison dominiert wie bisher kaum ein anderer Fahrer. “Jetzt geht es weiter mit dem David in die Moto2. Natürlich wollen wir ihn auch irgendwann dann in der MotoGP-Klasse sehen”, macht sich Beirer Hoffnungen auf das nächste Toptalent.

Binder, Vinales und Bastianini haben Verträge bis Ende 2026. Dann sind sie auch nicht mehr die jüngsten Fahrer. “Somit wirst du ja irgendwann auch wieder einen jungen Fahrer brauchen”, weiß Beirer mit Blick auf die mittelfristige Zukunft.

“Und natürlich wäre es auch wieder ein Wunschtraum von uns, dass ein zukünftiger Fahrer im Team bei uns im Rookies-Cup angefangen hat und über die Moto3 dann da reingewachsen ist. David könnte so ein ganz spezieller Fahrer sein, und auf den werden wir genauso gut aufpassen wie auf den Pedro, damit er uns nicht abhanden kommt.”