(Motorsport-Total.com) – Nach dem spannenden Auftakt am Mittwoch (zum Testbericht) folgte am Donnerstag große Ernüchterung: Der zweite Tag des WSBK-Tests in Jerez (Spanien) fiel buchstäblich ins Wasser. Nur wenige Teams nutzten die Chance, um Erfahrungen im Nassen zu sammeln. Die großen Favoriten verzichteten auf den Testtag und schonten ihr Testkontingent.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea holte die wenig aussagekräftige Tages-Bestzeit
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Ein nächtlicher Regenschauer hatte zur Folge, dass der Kurs beim Testbeginn um 10:00 Uhr feucht war. Es war nicht nass genug für Regenreifen und nicht trocken genug für Slicks. Die Teams übten sich in Zurückhaltung. Da jeder Fahrer nur zehn Testtage pro Jahr zur Verfügung hat, wurde überlegt, ob es sich überhaupt lohnt, einen oder einen halben Tag zu opfern.

BMW-Testpilot Markus Reiterberger ist vom Testlimit nicht betroffen und nutzte deshalb die Chance, um als erster Fahrer die Arbeit aufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt setzte erneut Regen ein. Wenig später ging auch Markenkollege Sylvain Guintoli auf die Strecke, um Erfahrungswerte für das BMW-Testteam zu sammeln.

Yamaha nutzt die Bedingungen für Tests auf nasser Strecke

Yamaha-Werkspilot Andrea Locatelli war kurz nach 11 Uhr der erste WSBK-Stammpilot, der auf die Strecke fuhr. Nach einer Viertelstunde kam Locatelli in Kurve 1 zu Sturz, blieb dabei aber unverletzt.

Yamaha ließ sich nicht von den Bedingungen abschrecken und schickte auch Teamkollege Jonathan Rea auf die Strecke, um Erfahrungen im Nassen zu sammeln. Der sechsmalige Weltmeister kehrte aber nach nur einer Runde zurück an die Box.

Stürze in der Zielkurve sorgen in den Mittagsstunden für rote Flaggen

Mit Axel Bassani (Bimota) und Garrett Gerloff (Puccetti-Kawasaki) fuhren zwei weitere Stammpiloten auf die Strecke. Mit einem Abflug in der Zielkurve sorgte Gerloff kurz vor 12:00 Uhr für rote Flaggen.

Garrett Gerloff

Garrett Gerloff war einer der Fahrer, die in der Zielkurve stürzten Zoom

Der US-Amerikaner, der in diesem Jahr der einzige Kawasaki-Stammpilot ist, blieb bei seinem Ausrutscher glücklicherweise unverletzt, bescherte seinen Mechanikern aber etwas zusätzliche Arbeit. Später erwischte es auch Axel Bassani, der ebenfalls in der Zielkurve stürzte. Die Session musste erneut kurz unterbrochen werden.

BMW nutzt die Testpiloten, um möglichst viele Daten zu sammeln

Am Nachmittag herrschte nicht allzu viel Fahrbetrieb. Sylvain Guintoli sammelte für BMW wichtige Daten. BMW verwendete verschiedene Spezifikationen, um möglichst viele Informationen zu erhalten. Weltmeister Toprak Razgatlioglu konnte verletzungsbedingt nicht teilnehmen.

Markus Reiterberger

Markus Reiterberger unterstützte BMW dabei, Daten zu sammeln Zoom

BMW bemühte sich dennoch, das Paket für den Titelverteidiger zu optimieren, damit der Vorjahreserfolg wiederholt werden kann. Aktuell ist noch unklar, ob BMW die Super-Concessions aus dem Vorjahr behalten darf. Sollte das nicht der Fall sein, dann muss der Rahmen der M1000RR zurückgerüstet werden.


Fotos: WSBK 2025: Vorsaisontest in Jerez


Jonathan Rea schob sich mit einer 1:53.058er-Runde an die Spitze der Wertung und behauptete sich gut 0,6 Sekunden vor Honda-Pilot Xavi Vierge. Zum Vergleich: Am Mittwoch waren die Rundenzeiten auf trockener Strecke gut 14 Sekunden schneller. Gegen 16:00 Uhr wurde es ruhig auf der Strecke.

Die Rundenzeiten vom Jerez-Test (Donnerstag):
1. Jonathan Rea (Yamaha) – 1:53.058 Minuten
2. Xavi Vierge (Honda) +0,608
3. Yari Montella (Barni-Ducati) +0,920
4. Axel Bassani (Bimota) +1,368
5. Scott Redding (MGM-Ducati) +1,835
6. Sylvain Guintoli (BMW-Testteam) +1,910
7. Xavi Fores (Bimota) +2,154
8. Markus Reiterberger (BMW-Testteam) +2,163
9. Andrea Locatelli (Yamaha) +2,371
10. Garrett Gerloff (Puccetti-Kawasaki) +3,835
11. Borja Gomez (Honda) +5,414