(Motorsport-Total.com) – Ducati setzte auch zu Beginn des zweiten Rennwochenendes in Misano, dem Grand Prix der Emilia-Romagna, die Dominanz fort. Francesco Bagnaia untermauerte mit neuem Rundenrekord seine Ambitionen und wies Jorge Martin und Marc Marquez auf die Plätze. Fabio Quartararo überraschte mit seiner Yamaha als Fünfter. Alle vier KTM-Fahrer stürzten.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Francesco Bagnaia markierte bereits am Freitag neuen Rundenrekord
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Im Laufe des Freitags zeigte sich in der Emilia-Romagna an der Adriaküste wieder die Sonne. Die Temperaturen kletterten am Nachmittag auf rund 24 Grad Celsius. Die Bedingungen waren somit für das zweite Training ideal.

Aber trotzdem stürzte Jack Miller schon in seiner ersten fliegenden Runde in Kurve 6 von seiner KTM. Zu Beginn wurde mit Rennabstimmung gearbeitet. Alle fuhren dem Medium-Vorderreifen. Auch hinten war das von fast allen die bevorzugte Variante.

Aus dem Spitzenfeld begann nur Pedro Acosta (Tech3-GasGas) mit dem weichen Hinterreifen. Aber nach zehn Minute klappte dem Rookie in Carro (Kurve 14) das Vorderrad ein und er schlitterte ins Kiesbett. So wie Miller war auch Acosta nichts passiert.

Neue Aerodynamik bei KTM

Die zweite KTM von Acosta war mit einer weiterentwickelten Aerodynamik aufgebaut, erkennbar an einem schmäler geformten Lufteinlass für die Airbox. Aufgrund des Sturzes war er somit gezwungen, mit diesem neuen Bike zu fahren.

Nach etwas mehr als 20 Minuten wurde die Aprilia von Miguel Oliveira von den Sportwarten durch ein Kiesbett geschoben. Auf den ersten Blick schien es ein technisches Problem bei seiner RS-GP gegeben zu haben. Er schob sie über die Service-Road zurück in Richtung Box.

Bei dessen Trackhouse-Teamkollegen Raul Fernandez gab es als Folge des Montagstests vor knapp zwei Wochen eine interessante Änderung. Er hatte dabei herausgefunden, dass die Aerodynamik 2024 Probleme bereitet.

Deshalb wechselte Raul Fernandez zur Verkleidung von 2023 zurück. Chassis, Schwinge und so weiter sind nach wie vor die aktuelle 2024er-Version. Auch beim Motor fährt der Spanier mit dem aktuellen Triebwerk, das sich aber nur gering vom Vorjahr unterscheidet.

Mit Rennabstimmung zeigten die beiden WM-Kontrahenten Martin und Bagnaia die besten Rundenzeiten. Marc Marquez fehlten die entscheidenden zwei, drei Zehntelsekunden. Knappe 20 Minuten vor Trainingsende stürzte Bruder Alex Marquez in Kurve 1.

Einige Stürze zum Schluss, darunter auch Jorge Martin

Momente später eröffnete Marc Marquez mit neuen weichen Reifen (vorne und hinten) die Qualifying-Versuche, aber er brach ab und bog in die Boxengasse ab. Stattdessen legte Martin mit 1:30.531 Minuten vor.

Diese Zeit wurde ihm aber nicht gestrichen, obwohl Augusto Fernandez (Tech3) mit einem Sturz für gelbe Flaggen im vierten Sektor gesorgt hatte. Aber das spielte kaum eine Rolle, denn Bagnaia unterbot Martins Zeit um zweieinhalb Zehntelsekunden.

Marc Marquez fehlten drei Zehntelsekunden. Die finalen Trainingsminuten brachten die Entscheidung. Alle rückten noch einmal aus. Acosta wechselte wieder auf sein repariertes erstes Motorrad mit der alten Aerodynamik.

Drei Minuten vor Trainingsende gab es in Tramonto (Kurve 10) gelbe Flaggen, weil Fabio Di Gianantonio (VR46-Ducati) einen Sturz hatte. Momente später lag die Ducati von Martin in Quercia (Kurve 8) im Kiesbett. Das Training war für ihn vorbei.

In der Runde davor war der WM-Führende bis auf zwei Zehntelsekunden an Bagnaias Bestmarke herangekommen. Kurz darauf flog Brad Binder (KTM) in Kurve 6 ab. Alle gestürzten Fahrer waren unverletzt und konnten die Unfallstellen verlassen.

Die gelben Flaggen beendeten die Zeitenjagd. Mit 1:30.286 Minuten hatte Bagnaia seine Poleposition-Zeit von vor zwei Wochen um wenige Hundertstelsekunden unterboten. Martin und Marc Marquez folgten als Zweiter und Dritter.

Fabio Quartararo mit der Yamaha Fünfter

Enea Bastianini stürzte mit Ablauf der Zeit in seiner letzten fliegenden Runde in Kurve 14. Trotzdem beendete der zweite Ducati-Werksfahrer den Freitag als Vierter. Ein Ausrufezeichen zeigte Quartararo mit der fünftbesten Zeit.

Mit sechs Zehntelsekunden Rückstand führte der Ex-Weltmeister die zweite Gruppe im Feld an. Mit Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) und Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) auf den Plätzen sechs und sieben zogen zwei weitere Italiener ins Q2 ein.

Aprilia brachte mit Maverick Vinales und Aleix Espargaro beide Werksfahrer in die Top 10. Als einziger KTM-Fahrer schaffte Acosta als Neunter die direkte Q2-Qualifikation. Miller scheiterte als Elfter um fünf Hundertstelsekunden.

Ein Fahrer verzichtete auf das Nachmittagstraining. Yamaha-Fahrer Alex Rins hatte hohes Fieber und ruhte sich in seinem Motorhome aus. Schon am Vormittag war er nur drei langsame Runden gefahren. Rins hofft, am Samstag wieder fahren zu können.

Das Qualifying beginnt am Samstag um 10:50 Uhr. Der Sprint über 13 Runden wird morgen wie gewohnt um 15:00 Uhr gestartet.

Direkt für Q2 qualifiziert sind:
Francesco Bagnaia (Ducati)
Jorge Martin (Pramac-Ducati)
Marc Marquez (Gresini-Ducati)
Enea Bastianini (Ducati)
Fabio Quartararo (Yamaha)
Franco Morbidelli (Pramac-Ducati)
Marco Bezzecchi (VR46-Ducati)
Maverick Vinales (Aprilia)
Pedro Acosta (Tech3-GasGas)
Aleix Espargaro (Aprilia)