(Motorsport-Total.com) – Nach 16 von 20 Rennwochenenden hat sich Johann Zarco vor allem mit Blick auf den WM-Stand als Speerspitze von Honda entwickelt. Nach dem Grand Prix von Japan hat der Franzose 36 WM-Punkte auf dem Konto. Sein LCR-Teamkollege Takaaki Nakagami folgt mit 28 Zählern.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco

Johann Zarco hat im Honda-Lager die meisten WM-Punkte gesammelt
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Das Satellitenteam hat das Werksteam deutlich abgehängt. Denn Joan Mir hat bisher 20 Punkte gesammelt und Luca Marini sieben. In der Teamwertung belegen die beiden Honda-Teams die letzten beiden Plätze.

LCR hat mit 64 Punkten aber mehr als doppelt so viele wie das früher erfolgsverwöhnte Werksteam auf dem Konto. Zarco war in acht Grands Prix der bestplatzierte Honda-Fahrer. In sechs Sprints hatte er markenintern die Nase vorne.

LCR-Teamchef Lucio Cecchinello lobte bereits Zarcos positive Einstellung. Er kniet sich in die Arbeit mit den Ingenieuren und gibt trotz des schwierigen Handlings der RC213V nicht auf. Zarco äußert sich auch oft positiver als seine Markenkollegen.

Die Situation ist ganz anders als 2019, als Zarco bei KTM überhaupt nicht klargekommen ist und der Vertrag nach dem Sommer aufgelöst wurde. Damals war der Franzose noch nicht bereit, ein Projekt weiterzuentwickeln.

Aber auch fahrerisch kann er viel aus der Honda herausholen. Marini, der so wie Zarco in diesem Jahr zu Honda gestoßen ist, kennt den Franzosen aus der gemeinsamen Zeit bei Ducati. Dort waren alle Daten für alle Fahrer frei einzusehen.

Luca Marini

Luca Marini kennt die fahrerischen Stärken von Zarco mit der Honda Zoom

“Johann kann mit der Honda sehr hart und tief in die Kurve bremsen”, findet Marini und vergleicht: “Das war ihm mit der Ducati nicht möglich. Auf der Bremse hat er immer zwei Zehntelsekunden verloren. Am Kurvenausgang hat er vielleicht zwei Zehntelsekunden gefunden.”

“Jetzt gewinnt er immer noch viel am Kurvenausgang, verliert aber nichts mehr auf der Bremse. Das hat sich verändert.” Und das ist einer der Gründe, warum Zarco regelmäßig der schnellste Honda-Fahrer im Feld ist.

“Ich”, vergleicht sich Marini mit Zarco, “fühle mich in der Bremsphase immer noch nicht so gut wie in den vergangenen Jahren [mit der Ducati]. In diesem Bereich gibt es noch Spielraum für Fortschritte. Vor allem, wenn man geradeaus bremst.”

“Meiner Meinung nach macht dort Ducati den größten Unterschied.” Honda ist mit der neuen Aerodynamik, die seit Misano 2 im Einsatz ist, ein Fortschritt gelungen. Aber im Vergleich zur europäischen Konkurrenz fehlt weiterhin Grip am Kurvenausgang.