—
Vettel-Crash kann Hamilton nicht stoppen
Perfekte Ausgangsposition für Lewis Hamilton: Trotz eines chaotischen Qualifyings holt er die Pole. Sebastian Vettel crasht.
„Ein klassischer Fahrfehler“, urteilt RTL-Experte Christian Danner. „Er hat den Curb hart erwischt, das Auto kam quer und ist rückwärts eingeschlagen.“ Vettel muss sich kurz schütteln, steigt dann aus und sammelt sogar die Trümmerteile seines Frontflügels noch auf. Ins Rennen startet der Heppenheimer von Platz 15.
Vettel sauer: „Ich wusste, dass ich viel Zeit aufholen muss. Ich hatte im ersten Sektor kein gutes Gefühl in den Runden zuvor. Also bin ich ein bisschen mehr Risiko gegangen. Dann habe ich mich auf dem Kunstrasen ein bisschen vertan und das Auto verloren.“
Sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc hat Glück im Unglück, kann Vettel gerade so noch ausweichen. „Das war eng“, funkt er. Am Ende steht für ihn Platz elf zu Buche.
Eng wird es auch für Lewis Hamilton (36). Der Mercedes-Star hat bis dahin noch keine schnelle Runde in den Asphalt gebrannt und schafft es nur ganz knapp noch rechtzeitig über die Ziellinie. Grund: Vor ihm hat Red Bull-Pilot Alex Albon so stark gebremst, dass auch Hamilton bummeln muss. Der Kommandostand ermahnt ihn, endlich Gas zu geben. Die Rundenzeit reicht für Platz vier und den Einzug in Q3.
Da bleibt der sechsmalige Weltmeister unangefochten, holt seine 96. Pole und mit 1.31,304 Minuten einen neuen Streckenrekord. „Eine schreckliche Session“, sagt Hamilton. „Mir ist mehrmals fast das Herz stehen geblieben.“ Und weiter: “Es ist schön auf Pole zu stehen – aber hier die schlechteste Position, auf der du stehen kannst.“ Denn der Weg zur ersten Kurve ist lang – und die Autos haben 2020 noch mehr Luftwiderstand als in der Vergangenheit.
Grand Prix von Russland
Qualifying, 26.9.2020, Endstand nach 3 Durchgängen:
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,563 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,652
4. Sergio Perez (Mexiko) – Racing Point +1,013
5. Daniel Ricciardo (Australien) – Renault +1,060
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – McLaren +1,246
7. Esteban Ocon (Frankreich) – Renault +1,320
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,543
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1,696
10. Alexander Albon (Thailand) – Red Bull +1,704
11. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:33,239
12. Daniil Kwjat (Russland) – Alpha Tauri 1:33,249
13. Lance Stroll (Kanada) – Racing Point 1:33,364
14. George Russell (Großbritannien) – Williams 1:33,583
15. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Ferrari 1:33,609
16. Romain Grosjean (Frankreich) – Haas 1:34,592
17. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo 1:34,594
18. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:34,681
19. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:35,066
20. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo 1:35,267