(Motorsport-Total.com) – Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia hat sich bei der Dutch TT in Assen die Freitags-Bestzeit gesichert. Bagnaia fuhr im Nachmittags-Training die schnellste Zeit des Tages und qualifizierte sich damit souverän für das Q2 am Samstag (zum Ergebnis des Trainings.) Ducati und Aprilia waren die stärksten Hersteller. KTM schaffte nur mit einem Fahrer den Einzug in die Top 10.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Weltmeister Francesco Bagnaia präsentierte sich am Freitag in Topform
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Auf Grund einiger Stürze in der Moto2-Session musste der Start des MotoGP-Trainings um fünf Minuten verschoben werden. An der Strecke wurden Reinigungsarbeiten durchgeführt.

Bereits am Vormittag führte Francesco Bagnaia (Ducati) die Wertung an. Für seine schnellste Runde benötigte der Titelverteidiger beim Trainingsauftakt 1:32.401 Minuten. Es war das erste Mal, dass Bagnaia in einer MotoGP-Auftaktsession die Spitzenposition behauptete.

Der Himmel über dem TT Circuit hatte sich am Nachmittag etwas zugezogen.Bei 20°C Luft- und 37°C Asphalt-Temperatur nahmen die 23 MotoGP-Piloten die 60-minütige Session in Angriff.

Einige Schrecksekunden im Laufe des MotoGP-Trainings

Zu Beginn des Trainings fuhren die Spitzenfahrer niedrige 1:33er-Zeiten. Jorge Martin (Pramac-Ducati), der am Vormittag nur Zehnter war, führte die Wertung an. Bereits nach zehn Minuten waren Jorge Martin und Francesco Bagnaia schneller als die FT1-Bestzeit, obwohl sie weiterhin auf die weiche Hinterreifen-Option verzichteten.

Nach 15 Minuten kam Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) vor Ramshoek, der schnellen Linkskurve vor der finalen Schikane, von der Strecke ab und steuerte mit hohem Tempo in das Kiesbett. Der Italiener blieb sitzen und kehrte an die Box zurück.

Kurz vor der Halbzeit erlebte Enea Bastianini (Ducati) eine Schrecksekunde. In Meeuwenmeer, der schnellen Rechtskurve, rutschte das Hinterrad der Werks-Ducati weg und Bastianini konnte in letzter Sekunde einen Highsider verhindern.

Harmonischer verlief das Training für Weltmeister Francesco Bagnaia. Der Champion stieß kurz nach der Halbzeit des Trainings als erster Fahrer in die 1:31er-Zeiten vor und behauptete damit die Spitzenposition. Marc Marquez (Gresini-Ducati) kratzte ebenfalls an der Marke von 1:32 Minuten.

Jack Miller und Jorge Martin geraten aneinander

Zu Beginn der finalen Viertelstunde des Trainings gingen die ersten Fahrer mit weichen Hinterreifen auf Zeitenjagd. Aprilia-Pilot Maverick Vinales setzte das erste Ausrufezeichen. Der Spanier schob sich mit einer 1:31.561er-Runde an die Spitze, während Marc Marquez bei hohem Tempo einen Vorderradrutscher abfing und damit einen Highspeed-Crash verhinderte.

Francesco Bagnaia übernahm zehn Minuten vor dem Ende des Trainings mit einer 1:31.340er-Runde erneut die Spitzenposition. Joan Mir (Honda) kam bei der Jagd nach einer schnellen Rundenzeit im dritten Sektor zu Sturz.

Vor dem finalen Versuch herrschten Qualifying-ähnliche Zustände. Die Fahrer fuhren auf der Suche nach einem schnellen Vordermann langsam auf der Linie. Dabei kam es zu einer Berührung zwischen Jack Miller (KTM) und Jorge Martin (Pramac-Ducati). Der linke Flügel an Millers KTM brach ab, der Australier kehrte zur Reparatur an die Box zurück.

Gelbe Flaggen beeinflussen die finale Zeitenjagd

Ein Sturz von Enea Bastianini sorgte für gelbe Flaggen. Bastianini befand sich auf Kurs zu einer neuen persönlichen Bestzeit, als er in Kurve 8 stürzte. Damit war das Training für Bastianini vorzeitig beendet. Teamkollege Francesco Bagnaia beobachte das Geschehen aus der Box. Der Weltmeister lag weiterhin vorn und verzichtete auf eine finale Zeitenjagd.

Maverick Vinales kam bei seiner letzten fliegenden Runde bis auf 0,065 Sekunden an die Bagnaia-Zeit heran. Aprilia-Teamkollege Aleix Espargaro flog in der Schikane ab und beendete damit die Zeitenjagd seiner Kollegen, denn im finalen Sektor wurden gelbe Flaggen geschwenkt. Beim Sturz schlug Espargaro hart auf den Asphalt auf und signalisierte im Kiesbett, dass er Schmerzen hat.

Vier Ducatis und zwei Aprilias in den Top 6

Francesco Bagnaia behauptete die Spitze vor Maverick Vinales. Alex Marquez (Gresini-Ducati) beendete das Training auf der dritten Position. Aleix Espargaro landete trotz Sturz auf P4. WM-Leader Jorge Martin wurde auf der fünften Position geführt.

Marc Marquez konnte sich in der Schlussphase nicht verbessern, was auch auf die gelben Flaggen zurückzuführen war. Brad Binder war als Siebter der einzige KTM-Pilot in den Top 10.

Enea Bastianini hatte Glück, dass es in der finalen Phase des Trainings kaum Verbesserungen gab. Deshalb behauptete sich der Italiener trotz Sturz in den Top 10. Und auch Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia) und Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) können sich am Samstag den Umweg über das Q1 ersparen.

Fabio Quartararo

Fabio Quartararo kratzte am Einzug in die Top 10 Zoom

Yamaha-Pilot Fabio Quartararo verpasste den direkten Einzug ins Q2 um wenige Tausendstelsekunden. Der Ex-Champion lag im Training 0,714 Sekunden zurück. Immerhin war der Franzose damit der schnellster Fahrer mit japanischem Material. An der Werks-Yamaha sah man neben dem neuen Motor auch wieder einen kürzeren Auspuff. Yamaha-Teamkollege Alex Rins beendete die Session auf P14.

Honda-Werksduo auf den beiden letzten Positionen

Die beiden VR46-Ducati-Piloten erlebten kein gutes Training und verpassten die Top 10. Marco Bezzecchi landete auf P12 und Teamkollege Fabio Di Giannantonio auf P13. Mit Ausnahme der VR46-Piloten schafften alle Ducatis den Einzug in die Top 10.


Fotos: MotoGP: Grand Prix der Niederlande (Assen) 2024


KTM brachte mit Brad Binder nur einen Fahrer in die Top 10. Jack Miller landete nach der Berührung mit Jorge Martin nur auf P18. Und auch Sensations-Rookie Pedro Acosta (GasGas) konnte sich nicht stark in Szene setzen. Der Spanier landete auf P15. GasGas-Teamkollege Augusto Fernandez beendete das Training auf P21.

Luca Marini

Honda ist auch in Assen verloren: Luca Marini landete auf der letzten Position Zoom

Für die Honda-Piloten hielt das Training nicht viel Positives bereit. Johann Zarco vom LCR-Team war als 17. bester der vier Honda-Piloten. Teamkollege Takaaki Nakagami reihte sich auf P19 ein. Die beiden Werks-Hondas belegten die beiden letzten Plätze und lagen über zwei Sekunden zurück. Joan Mir war 22. und Teamkollege Luca Marini 23. und damit Letzter.

Direkt für das Q2 qualifiziert sind:
Francesco Bagnaia (Ducati)
Maverick Vinales (Aprilia)
Alex Marquez (Gresini-Ducati)
Aleix Espargaro (Aprilia)
Jorge Martin (Pramac-Ducati)
Marc Marquez (Gresini-Ducati)
Brad Binder (KTM)
Enea Bastianini (Ducati)
Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia)
Franco Morbidelli (Pramac-Ducati)