(Motorsport-Total.com) – Das Layout des Phillip-Island-Circuits in Australien hat schon die diversen Motorrad-Reifenhersteller vor Herausforderungen gestellt. Die Belastung auf die Hinterreifen ist in den schnellen, lang gezogenen Kurven extrem hoch.

Titel-Bild zur News: Pirelli Phillip Island

Zum ersten Mal kommt Pirelli als Ausrüster für Moto2 und Moto3 nach Phillip Island
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In der Vergangenheit mussten deshalb schon Renndistanzen verkürzt werden, Flag-to-Flag-Rennen im Trockenen für die MotoGP sowie Reifenwechsel in der Superbike-WM vorgeschrieben werden. Auch Michelin und Pirelli rüsten sich für diese Herausforderung.

Nachdem die MotoGP im vergangenen Herbst zu Gast gewesen ist, wurde die Strecke komplett neu asphaltiert. Im Februar hat die Superbike-WM ihren traditionellen Abstecher nach Australien gemacht. Der neue Asphalt bot viel Grip und ermöglichte neue Rundenrekorde.

Aber die Reifen waren am Limit. Die Sommerhitze sorgte für Asphalttemperaturen von bis zu 50 Grad Celsius. Deshalb musste für die Rennen der Superbike-WM und der Supersport-WM ein Boxenstopp vorgeschrieben werden.

Nun kehrt Pirelli nach Phillip Island zurück. Die italienischen Ingenieure richten den Fokus vor allem auf die Moto2, denn die Motorleistung ist Vergleichbar mit der Supersport-WM. Man kann auf diese Erfahrungen zurückgreifen.

Im Februar fuhr die Supersport-WM mit dem Hinterreifen SC1-A. Dieser Entwicklungsreifen besteht aus der gleichen Mischung wie der SC1-Reifen, hat für höhere Temperaturen allerdings eine robustere Struktur. Trotzdem wurde ein Boxenstopp zwischen den Runden 8 und 10 vorgeschrieben.

Pirelli Moto2-Reifen Phillip Island

Diese Reifen stellt Pirelli der Moto2-Klasse zur Verfügung Zoom

Nun stellt Pirelli für die Moto2 den weichen Entwicklungsreifen D0532 zur Verfügung. Dieser ist bereits auf dem Sachsenring und in Aragon zum Einsatz gekommen. Die zweite Option ist der harte Standardreifen SC3.

Für die Moto2 und die Moto3 gibt es vorne die beiden Standardreifen SC1 und SC2. Die Moto3-Klasse, über die man sich aufgrund der geringen Motorleistung keine Sorgen macht, kann hinten zwischen dem Medium-Reifen SC2 und dem harten Entwicklungsreifen C1096 wählen.

Außerdem gibt es eine kleine Änderung im Zeitplan. In Abstimmung mit der Teamvereinigung IRTA wurde das Moto2-Training am Freitagvormittag um 15 Minuten verlängert und dauert nun 55 Minuten. Das soll den Teams genügend Zeit geben, beide Hinterreifen mit Longruns zu testen.

Michelin erweitert Kontingent der Hinterreifen

Während Pirelli zumindest Erfahrungswerte vom Februar hat, konnte Michelin vorab nicht den neuen Asphalt testen. Deshalb vergrößert die französische Firma an diesem Wochenende das Reifenkontingent für die MotoGP.

Beim Vorderreifen gibt es die gleichen Optionen wie im Vorjahr, nämlich Soft, Medium und Hard. Beim Hinterreifen gibt es drei statt der gewöhnlichen zwei Optionen. Der weiche Hinterreifen ist mit der normalen Struktur aufgebaut.

Michelin

Michelin stellt für Phillip Island drei verschiedene Hinterreifen zur Verfügung Zoom

Die Versionen Medium und Hard haben eine verstärkte Struktur. Diese Reifen sind zuletzt im September in Mandalika (Indonesien) zum Einsatz gekommen. Die Karkasse ist prinzipiell hitzeresistenter als bei den Hinterreifen, die auf den meisten Strecken gefahren werden.

Das Wetter spielt auf der Insel immer eine Rolle. Derzeit beginnt in Australien der Frühling. So heiß wie im Februar im Sommer soll es nicht werden. Laut Prognose könnte der Freitag verregnet sein. Der Samstag und Sonntag sollen trocken bleiben.

Die Höchsttemperatur soll nur rund 18 bis 20 Grad Celsius betragen. Wind ist auch immer ein Faktor. Im Vorjahr wurde das MotoGP-Rennen auf Samstag vorgezogen und der Sprint auf Sonntag verschoben. Letztendlich musste das kurze Rennen abgesagt werden.